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Paul-Spiegel-Filmfestival
Jüdische Welten

Vom 23.  Mai - 2. Juni 2024 organisiert die Jüdische Gemeinde Düsseldorf wieder ein Filmfestival. Das Paul-Spiegel-Filmfestival „Jüdische Welten“ ist ein Event, der  bereits zum 16. Mal veranstaltet wird.„Jüdisch“ heißt in diesem Kontext, dass Filme gezeigt werden, die sich mit verschiedenen Aspekten des jüdischen Lebens auseinandersetzen oder in Israel gedreht wurden.

Das Judentum und die jüdische Kultur werden im Schulunterricht fast ausschließlich im Kontext des Nationalsozialismus angesprochen. Der Anstieg des Antisemitismus und Antiisraelismus in Deutschland, sei es der Skandal wie derjenige um die Echo-Verleihung oder die Angriffe in Berlin, zeigen deutlich, dass Intoleranz sehr oft aus Unwissenheit entspringt.

 

Um ein realistisches Bild des Judentums und die Vielfalt der jüdischen Identitäten, die sich nicht nur auf eine religiöse Dimension reduzieren lassen, zu vermitteln, organisiert die Jüdische Gemeinde Düsseldorf K.d.ö.R. das Paul-Spiegel-Filmfestival „Jüdische Welten“.

Die Durchführung eines jüdischen Filmfestivals in Düsseldorf geht auf die Initiative des damaligen Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland und Ehrenmitglieds des Gemeinderates der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf K.d.ö.R., Paul Spiegel (sel. A.) zurück. Im Jahr 2005 initiierte Paul Spiegel (sel.A.) die Durchführung der ersten jüdischen Filmtage in Düsseldorf. 

 

Der Schwerpunkt des Festivals liegt in der filmischen Auseinandersetzung mit allen Facetten des jüdischen Lebens und dessen ständigen Wandels, in Deutschland, Israel, Europa und dem Rest der Welt.

 

Das Programm richtet sich bewusst sowohl an jüdisches und auch an nichtjüdisches Publikum. Das Paul-Spiegel-Filmfestival versucht mit den ausgesuchten Filmen die Aufmerksamkeit des breiten Publikums auf jüdische Themen abseits von Holocaust und Nahen-Ost-Konflikt zu richten, da diese Fragen nach wie vor noch den politischen Diskurs und auch das kulturelle Schaffen in Deutschland dominieren. Ohne diese Themen in den Mittelpunkt zu stellen, zeigt das Festival die jüdische Welten: jüdische Kultur, jüdische Traditionen, jüdische Mentalität sowie jüdische Familien in ihrer Vielfalt. Das Festival bietet die Möglichkeit sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, die Berührungsängste zu minimieren und fördert den Dialog zwischen Juden und Nichtjuden.

Filme haben die Kraft, Menschen für das Thema Diskriminierung und Antisemitismus zu sensibilisieren und ihr Bewusstsein dafür zu schärfen. Indem sie die Auswirkungen von Vorurteilen und Diskriminierung aufzeigen, können Filme dazu beitragen, dass die Zuschauer die Bedeutung von Gleichberechtigung und Respekt erkennen. Dies fördert das Verständnis für die Notwendigkeit einer inklusiven und toleranten Zivilgesellschaft.

 

Das Festival versucht dazu beitragen, Empathie und Verständnis für die Erfahrungen von diskriminierten Gruppen, einschließlich jüdischer Gemeinschaften, zu fördern. Indem sie die Zuschauer in die Perspektive der Betroffenen versetzen, können Filme dazu beitragen, Vorurteile abzubauen und das Verständnis für die Vielfalt und den Wert unterschiedlicher, Kulturen und Religionen zu stärken. Dies ist ein wesentlicher Bestandteil einer pluralistischen Demokratie.

 

Filme können als kraftvolles Medium dienen, um die Zivilgesellschaft zu stärken und Menschen dazu zu ermutigen, aktiv gegen Diskriminierung und Antisemitismus einzutreten. Indem sie positive Vorbilder und Geschichten des Widerstands gegen Diskriminierung zeigen, können Filme die Zuschauer dazu inspirieren, sich für Gerechtigkeit und Gleichberechtigung einzusetzen. Dies fördert das Engagement der Bürgerinnen und Bürger in der Zivilgesellschaft und stärkt die demokratischen Werte.

 

Die ausgesuchten Filme können als kraftvolles Mittel dienen, um den interkulturellen Dialog zu fördern und das Verständnis für verschiedene Kulturen und Religionen zu stärken. Durch die Darstellung von jüdischen Gemeinschaften und ihrer Geschichte können Filme dazu beitragen, Vorurteile und Stereotypen abzubauen. Indem sie die Zuschauer in die Lebensrealitäten und Erfahrungen jüdischer Menschen einführen, können Filme das Verständnis für ihre Kultur, Traditionen und Herausforderungen fördern. Dies trägt zur Stärkung des interkulturellen Dialogs bei und fördert eine Gesellschaft, die auf Toleranz und Respekt basiert.

Es handelt sich um abendfüllende Filme verschiedener Genres (ausschließlich Spielfilme). Die Filme sind aktuell (nicht älter als drei Jahre - Ausnahmen sind möglich, falls sie im deutschen Verleih noch nicht liefen), d.h. es sind zum größten Teil deutsche Erstaufführungen, sie liefen lediglich teilweise bereits bei anderen Festivals. Alle Filme laufen in der Originalsprache und werden soweit es nicht vorhanden Deutsch untertitelt.

Es handelt sich um abendfüllende Filme verschiedener Genres.

Das jetzige Konzept legt den Schwerpunkt auf die explizite Ansprache eines jüngeren, nichtjüdischen Publikums. Daher liegt der primäre Fokus bei der Filmauswahl auf der Sparte Entertainment. 

Um der breiten Öffentlichkeit zu ermöglichen, Produktionen der in Deutschland kaum bekannten Filmindustrie Israels kennen zu lernen, werden alle Filme in Originalsprache mit deutschen Untertiteln laufen.

 

Polina Ivanova ist seit 2018 Kuratorin des Paul-Spiegel-Filmfestivals. 

Sehr gerne beantwortet sie alle Fragen unter filmfest@jgdus.de

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