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Paul-Spiegel-Filmfestival 2023
"Jüdische Welten"
1. - 11. Juni 2023

Programm

In Tel Aviv geht es heiß her. Zumindest laut der schnulzigen Soap Opera „Tel Aviv on Fire“, die jeden Abend über die TV-Bildschirme flimmert und Israelis wie Palästinenser vor der Glotze vereint. Der junge Palästinenser Salam ist Drehbuchautor des Straßenfegers und muss für die Dreharbeiten jeden Tag die Grenze zwischen Israel und dem Westjordanland überqueren. Bei einer Checkpoint-Kontrolle gerät das Skript der nächsten Folge in die Hände des israelischen Kommandeurs Assi. Um seine Frau zu beeindrucken, zwingt er Salam das Drehbuch umzuschreiben. Ein Bombenerfolg! Von nun an denken sich Salam und Assi immer neue schnulzige Dialoge und absurde Plotentwicklungen aus. Der Einfluss des israelischen Militärs auf die populäre, eigentlich antizionistische Seifenoper wird immer größer. Aber dann soll die Serie abgesetzt werden, und Salam steht plötzlich vor einem Riesenproblem.

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Der 12-jährige Abe wächst in Brooklyn als Sohn eines palästinensischen Vaters und einer jüdischen Mutter auf. Seine Eltern haben ihn unreligiös erzogen, doch die Großeltern sind beide gläubig – die einen rufen ihn Abraham, die anderen Ibrahim. Oft kommt es zu Konflikten, gerade wenn die Großfamilie an Feiertagen zu Tisch sitzt. Abe entrinnt ihnen und findet in einem brasilianischen Street-Food-Verkäufer einen neuen Freund. ABE ist eine beschwingte Tragikomödie um Identität, die aufzeigt, dass gutes Essen die Kraft hat, Menschen unterschiedlichster Herkunft zusammenzubringen und zu versöhnen.

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Für ihre Freunde ist Mascha (Aylin Tezel) vor allem eines: wild, laut und kompromisslos. Doch dieses Verhalten ist auch nur ein Zeichen von Unsicherheit, denn tief in ihrem Herzen weiß sie nicht, wohin mit sich. Die Übersetzerin ist eine Kosmopolitin, wie sie im Buche steht. Sie ist intelligent, belesen, spricht fünf Sprachen, doch über ihre eigene Geschichte verliert sie nie ein Wort. Mascha ist eine Geflüchtete, ihr Freundeskreis könnte bunter nicht sein. Die Freunde lassen keine Party aus und können mit Alltagsrassismus am besten umgehen, wenn sie ihm mit so viel Ironie wie nur möglich begegnen. Vor Kurzem ist sie erst mit ihrem Freund Elias (Slavko Popadic) zusammengezogen. Nach einem scheinbar harmlosen Sportunfall ist für das junge Paar nichts mehr so, wie es einmal war. Elias ist zu einem Pflegefall geworden. Doch das ist nur der Anfang vom Ende, aus dem Mascha nur herausfindet, wenn sie einen radikalen Schnitt macht.

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In einer Feierlaune mit Anne, ihrer Freundin Laura und seinem besten Freund und jüdischen Arztkollegen Tobias gibt sich Daniel auch als Jude aus. So will er vor allem Anne imponieren. Sie hat sich mit ihrem Buchladen auf jüdische Literatur spezialisiert, ist ehrenamtliche Helferin in einem jüdischen Altenheim und unterstützt den jüdischen Autor Schlomo Wisniewski. Aus Anne und Daniel wird ein Paar und aus dem kleinen Schwindel ein Gespinst aus Notlügen, aus dem Daniel nicht mehr herauskommt.

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Die Emanzipationsgeschichte des biblischen Helden Moses, der vom fremdbestimmten Zögling des Pharaos zum selbstsicheren Befreier des Volkes Israel reift: Als Neugeborener an den Gestaden des Nils ausgesetzt, um so den Häschern des Herodes zu entkommen, wird der kleine Moses von einer ägyptischen Prinzessin gefunden und großgezogen. Nach seiner Flucht in die Wüste und der Hochzeit mit der Nomadenschönheit Zippora erhält er schließlich den göttlichen Auftrag, die geknechteten Juden ins Gelobte Land zu führen.
Dreamworks erster Zeichentrickfilm, der die biblische Geschichte von Moses erzählt.

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Victor und Raya Frenkel waren jahrzehntelang die goldenen Stimmen des sowjetischen Films. Alle westlichen Filme, die sowjetische Bildschirme erreichten, wurden von ihnen synchronisiert. 1990, mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion, beschlossen die Frenkels, Aliyah zu machen - nach Israel auszuwandern, genau wie hunderttausende sowjetische Juden. In Israel besteht kein Bedarf an russischsprachigen Synchronsprechern, und die Versuche von Victor und Raya, ihr Talent einzusetzen, werden in ihren ersten Monaten in Israel bizarre und unerwartete Ereignisse hervorrufen und den Beginn des neuen Kapitels ihres Lebens in ein amüsantes, aber schmerzhaftes Kapitel verwandeln.

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Franz Murer war ein ganz normaler Österreicher seiner Zeit. Nach dem Krieg wurde er in der Sowjetunion zu 25 Jahren Lagerhaft verurteilt, kam jedoch schon nach sieben Jahren frei und lebte einige Jahre unbehelligt in Österreich.

Erst 1963 wurde auf Initiative von Simon Wiesenthal auch in seiner Heimat ein Verfahren gegen Murer angestrengt, dass am 19. Juni 1963 erstaunlicherweise mit einem Freispruch endete.

Um den Prozess von 1963 geht es in Christian Froschs „Murer - Anatomie eines Prozesses“ vordergründig, denn auch wenn Frosch in Manier eines Doku-Dramas, basierend auf den Prozess-Unterlagen, die Geschehnisse penibel und filmisch spröde nachstellt, geht es doch um wesentlich mehr als die bloßen Fakten.

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Am 60. Geburtstag seines Vaters Karl, der die Familie an einem Schabbat zusammenführt, möchte Simon seinen Eltern die neue Freundin vorstellen. Doch wie üblich sind diese mit ihren eigenen Angelegenheiten beschäftigt.

Als wäre Simon sein bester Freund, erzählt Karl seinem Sohn, er fühle sich dreißig Jahre jünger, seit er mit Sonja, der neuen Sekretärin, schlafe. Von seiner Mutter Agnes lässt Simon sich dazu verpflichten, das Buch des Vaters zu transkribieren, damit Karl nicht mit Sonja in den Urlaub fährt.

Während sich die Eltern am FKK-Strand sonnen, beginnt Simon ein verführerisches Katz-und-Maus-Spiel mit Sonja und verstrickt sich immer mehr im klebrigen Familiennetz.

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